Begabtenförderung im Schuljahr 23/24

Zum mittlerweile fünften Mal nahm der Schulverbund Oberes Filstal an dem vom Land Baden-Württemberg ausgerichteten Programm der Begabtenförderung teil. Ziel des Programms ist es, die besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten engagierter Schüler zu stärken.

Der Kurs „Tourismus im Wandel – ökonomische & geographische Faktoren“ sollte den Schülern nahebringen, inwieweit der Tourismus heute aufgrund zahlreicher äußerer Faktoren mehr denn je dem Wandel unterliegt. Aus dem Blickwinkel des Klimawandels war geplant, die Erschließung und die historische Entwicklung des Erlebnisbergs „Mittag“ im Allgäu zu erkunden – ein Paradebeispiel für die Herausforderungen im Tourismussektor allgemein und in den Alpen im Speziellen. Noch vor wenigen Jahren war der Mittagberg ein beliebtes Skigebiet, bevor aufgrund des Schneemangels nach und nach immer mehr Lifte und Pisten zurückgebaut wurden.

Leider hat uns eben diese Tatsache kalt erwischt: Am Vorabend der geplanten Exkursion mussten wir unseren Ausflug wegen Schlechtwetter absagen. Es war zu warm geworden, es regnete und an ein winterliches Abenteuer war nicht zu denken. Der Winter blieb auch in den folgenden Wochen aus, sodass wir uns auf anderem Wege mit dem Klimawandel beschäftigen wollten.

Zufällig ergab sich die Gelegenheit, sich mit dem Werk des umstrittenen Visionärs Elon Musk auseinander zu setzen. Sein Automobilimperium Tesla ist nicht nur weltbekannt, es schreibt sich u.a. auch den Klimaschutz durch bezahlbare Elektrofahrzeuge für Jedermann auf die Fahne. So fuhren wir am Freitag, dem 28. Juni zu früher Stunde nach Weinstadt ins Tesla-Center Stuttgart. Dort bekamen wir die Gelegenheit, Teslas „Cybertruck“ zu bestaunen. Im Rahmen seiner Europatournee machte das Fahrzeug in Weinstadt Halt und war dort für vier Tage zu bestaunen.

Während die Öffentlichkeit das Fahrzeug lediglich von außen bestaunen durfte, hatten wir dank einer Sondergenehmigung aus den USA die einmalige Chance, das monströse Fahrzeug eine Stunde vor der offiziellen Öffnungszeit exklusiv ganz allein zu besichtigen. Im Anschluss an die Führung durch den Verkaufsleiter, die allerlei erstaunliche und überraschende Funktionen des Fahrzeugs aufzeigte, durften wir im Inneren des Fahrzeugs Platz nehmen. Es war erstaunlich, wie wohl man sich in diesem von außen seltsam anmutenden, klotzig-kantigen Fahrzeug fühlen konnte und wie wenig das Interieur mit heutigen Fahrzeugen gemeinsam hat. Beeindruckend, wie das Autofahren bereits heute in den USA (dort ist das Fahrzeug seit Ende 2023 auf den Straßen unterwegs) und irgendwann vielleicht auch bei uns aussehen wird.

Am Ende der Besichtigung waren wir uns einig, dass der Cybertruck sicherlich ein futuristisches, überdimensioniertes Fahrzeug ist, egozentrisch und hochnäsig daherkommt und im Alltag vermutlich wenig Platz finden würde. Dennoch hat sich bei vielen Teilnehmern die anfänglich negative Einstellung gegenüber dem CyberTruck und des Konzerns Tesla geändert: Wir wurden von den Gedanken der Konstrukteure, dem Gesamtkonzept und vor allem vom Konzept des Konzerns Tesla „Always easy“ überzeugt.

Zum Abschluss konnten wir im Außenbereich einige bereits erhältliche Tesla-Modelle mit teils über 1 000 PS bestaunen und probesitzen. Im Gespräch mit dem Verkaufsleiter konnten wir noch mehr über die Firmenphilosophie erfahren und es wurde für uns nachvollziehbar, warum Tesla eine breitgefächerte und wachsende Fangemeinde hat. Klar wurde aber auch, dass Tesla noch nicht massentauglich ist und der Konzern insbesondere an seine Mitarbeiter Anforderungen stellt, die nicht jeder Bewerber uneingeschränkt und dauerhaft erfüllen kann. Wir danken allen Beteiligten für die herausragende Zusammenarbeit und Tesla für die Bemühungen, uns ansonsten verborgene Einblicke in die Automobilzukunft zu gewähren.

Im nächsten Schuljahr wird der Kurs „Tourismus im Wandel“ mit dem Ziel Immenstadt im Allgäu angeboten – dann bei hoffentlich angemessenem Winterwetter.

F. Herre